Für wen?
Gerade für Hochsensible, unsichere oder ängstlich und zurückhaltende Kinder, Kinder in Scheidungs- und Trennungssituationen, aber auch Hyperaktive Kinder ist es wichtig, für eine mentale Stärke und ein starkes Selbstwertgefühl zu sorgen, damit ein gesundes Selbstbild entstehen kann und Sucht, Abhängigkeit und andere psychische Erkrankungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter erst gar nicht zum Ausbruch kommen.
Für was?
Psychische Instabilität, Selbstzweifel, Selbstunsicherheit, Unzufriedenheit mit sich selbst zeigen sich ausgeprägt auf den Selbstwert und das Selbstwertgefühl. Unsicherheit in sich selbst kann vor allem im Jugendalter zu einer Störung der Entwicklung der eigenen Identität und Persönlichkeit führen und ein Leben lang negativ begleiten. Um Depressionen, Süchte, Essstörungen, Ängste, Zwänge, Erschöpfungszustände, Traumata oder destruktive Verhaltensweisen überwinden zu können, benötigen wir folglich vor allem eines: ein starkes Selbst.
welche auslöser kann es geben?
„Ich habe mich lange Zeit heimlich beschuldigt für unser kaputtes Zuhause. Ich glaubte, ich hätte meinen Vater veranlaßt, unsere Familie zu verlassen. Ich war nicht die perfekte Sechzehnjährige, die er sich wünschte. Ich dachte, ich hätte versagt.“ Mädchen, 16-Jahre
Eine Trennungssituation oder Scheidung zwischen Eltern ist als ein Prozess zu beschreiben, dessen Beginn lange vor der eigentlichen Trennung liegt und der ganz allmählich ins Rollen kommt. Der Trennung geht eine lange Zeit des Konflikts zwischen den Ehepartnern voraus. Die ersten zwei Jahre nach der Scheidung werden Krisenperiode genannt. Für die Kinder beginnt die Krise mit Schock, Angst und Wut, wenn sie erfahren, daß die Ehe ihrer Eltern zerbrochen ist.
Verständlicherweise haben gerade in dieser schweren Zeit die Eltern selbst zu viele eigene Themen, Probleme, Traurigkeit, Verletzung, Wut und auch Ängste und Sorgen und können sich nicht so um ihre Kinder kümmern und helfen, wie sie gerne wollten.
Ein Kind kann es nur ganz schwer verstehen oder gar akzeptieren, wenn sein Vater oder seine Mutter eines Tages aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und es verläßt – so zumindest erlebt es das Kind. Wie der Tod, löst auch das Ende einer Ehe in Kindern eine Vielzahl von Gefühlen aus – Schock, Verlust, Ängste, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Ärger, Wut, Trauer -, bis sie schließlich die neue Situation akzeptieren können. Ein Kind spürt schon lange bevor sich die Eltern endgültig trennen, daß etwas nicht stimmt. Wenn dann ein Elternteil endgültig auszieht, wird das Kind in einen Strudel von Gefühlen gerissen, reagiert verwirrt, bestürzt und angstvoll.
Viele Scheidungskinder geben sich selbst die Schuld, daß ihre Eltern sich scheiden ließen. Es liegt in der Natur des Menschen zu denken, daß er eine Eigenverantwortung trägt für Dinge, die um ihn herum passieren. Eltern lassen sich aber aus vielen Gründen scheiden. Es hat immer mit ihrer Beziehung zueinander zu tun und nicht mit der Beziehung zu den Kindern.
In der Kunsttherapie hier im Atelier für Kunst & Therapie finden Kinder und Jugendliche Ausdrucksmöglichkeiten für Situationen, in denen Worte eher begrenzen oder noch nicht gefunden werden konnten.
„Man soll das Feuer in seiner Seele nie ausgehen lassen, sondern es schüren.“
(Vincent van Gogh)
Depression / Burnout / Erschöpfung
Ein Erschöpfungszustand oder eine Depression ist so vielschichtig und verschieden wie die Menschen, die von ihr betroffen sind. Sie kann uns in jedem Alter und in jeder Lebenssituation treffen. Doch meistens ist sie mit Hilflosigkeit und dem Gefühl der inneren Leere verbunden. In dieser Krisenzeit schaffen wir oft einfachste Tätigkeiten nicht mehr, fühlen uns leer, überfordert, ausgelaugt und müde.
Erschöpften Menschen erscheint die Welt verändert. Sie stecken voller Ängste und erleben die Umgebung als bedrohlich. Die Betroffenen sind häufig der Überzeugung, nichts zu können, wertlos zu sein und eine aussichtslose Zukunft zu haben. Diese Selbstzweifel in Verbindung mit Hoffnungslosigkeit, Selbstkritik und Gedankenkreisen kann zu Lebensüberdruss führen.
In der Kunsttherapie setzen wir bei den tieferliegenden Ursachen an: Über Bewusstwerden der eigenen Stärken und Bedürfnisse finden wir Lösungen und die Kraft in uns selbst. Da bei Erschöpfungszuständen ‚negative Denkweisen‘ (‚Ich mache immer alles falsch‘, ‚Ich bin nicht liebenswert‘, Ich muss immer perfekt funktionieren‘) vorherrschen, setzen wir genau hier an und konzentrieren uns darauf, frühere Muster zu erkennen, diese zu durchbrechen und so Gedanken und Gefühle neu zum Ausdruck zu bringen.
Innerhalb der Kunsttherapeutischen Prozesse erfahren wir, achtsam, rücksichtvoll und wertschätzend mit uns und unseren Bedürfnissen umzugehen. Auf dieser Grundlage gestalten wir unsere bisherigen Denk- und Handlungsmuster. Wenn wir uns mutig unseren eigenen Bedürfnissen stellen und die ‚Hilferufe unserer Seele‘ annehmen, finden wir neue Wege, uns selbst zu respektieren. So schöpfen wir mit der Zeit neue Kraft, unser Leben neu zu gestalten.
„Alle finden mich toll, alle mögen mich, aber wie es mir wirklich geht, weiß keiner. Und es interessiert auch niemand.“ (Zitat einer Bulimie Betroffenen)
„Viele denken, es ginge mir nur um Aufmerksamkeit. An die Verzweiflung denkt niemand. Daran, dass man nicht mehr kämpfen und sich womöglich sogar etwas antun will, um erlöst zu sein. Stattdessen wird gesagt: ‚Iss doch einfach.'“(Zitat einer Anorexie Betroffenen)
Wenn die Seele sucht…
…ist Reden sinnlos und es leiden Gesundheit, Familie, Schulalltag, Beruf und Freundeskreis. Bei den Betroffenen und Angehörigen schwinden Vertrauen und Selbstbewusstsein ebenso wie Lebensfreude, Glück und Zuversicht. Das unkontrollierbare Verhalten der Betroffenen macht Angst und schafft Schuldgefühle.
Wie alle selbstschädigenden Verhaltensweisen ist eine Essstörung Ausdruck unserer sozialen Beziehungen und seelischen Zuständen. Eine Ess-Störung ist eine Bewältigungsstrategie, ein Versuch der Ordnung, ein Balanceakt zwischen Gewinn und Not, zwischen Maßlosigkeit und Kontrolle. Einer ‚inneren Suche‘. Die Essstörung ist eine seelische Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeit. Denn wenn frühzeitige Warnzeichen ignoriert werden, helfen stationäre Psychotherapien oft nicht mehr weiter oder brauchen gleich mehrere Anläufe. Zudem können schwerwiegende körperlich-organische Schäden entstehen.
Bei einer Bulimie, einer Magersucht oder einer Esssucht helfen meist keine Medikamente und schon gar kein gutes Zureden. Schönseinwollen und Schlanksein sind meistens nur zweitrangige Gründe für Bulimie oder Magersucht. Mit der Zeit ziehen sich die Betroffenen mehr und mehr zurück und führen ein ‚Doppelleben‘ hinter einem Vorhang. Angehörige und Freunde sind verunsichert und können die Symptome nur schwer einordnen. Denn gerade in der Anfangszeit der Essstörung sind die Übergänge von ‚normal‘ zu ‚unnormal‘ schwer zu identifizieren. Das Verheimlichen von Fressattacken oder das Vortäuschen von Essen sind gängige Praxis und gehören zum festen Krankheitsbild bei Essstörungen. Die Betroffenen profitieren zunächst aus dem veränderten Essverhalten und sind sich der Ernsthaftigkeit ihres Verhaltens häufig nicht bewusst. So bringen die vermeintliche Gewichtsreduktion oder die Kontrolle über den eigenen Körper für die eigene Psyche und auch für das Selbstbewusstsein der Betroffenen zunächst Vorteile. Auch wirkt Essen entspannend und sorgt für kurzfristige Lustbefriedigung. All das macht das ‚Aufhören‘ für die Betroffenen gerade schwer. Wenn Gesundheit, Familie, Schule, Freundeskreis oder Beruf leiden, ist es höchste Zeit, zu handeln und sich professionelle Unterstützung bzw. therapeutische Hilfe zu suchen. Die Praxis für Selbstentwicklung im Atelier für Kunst & Therapie ist auf die kunsttherapeutische Behandlung von Essstörungen spezialisiert.
Die Kunsttherapie bietet bei allen Formen der Essstörung einen tiefen Zugang zum eigenen Gefühls- und Körpererleben und zeigt allmähliche Veränderungsmöglichkeiten der Körper- und Gefühlswahrnehmung sowie Essverhalten über die Methode der Selbstbildarbeit und Körperbildarbeit innerhalb der Ausdrucksmalerei.
In der Praxis für Selbstentwicklung im Atelier für Kunst & Therapie spielt die Thematisierung des Essens von Seiten des Therapeuten keine übergeordnete Rolle. Außer es ist von Seiten des Betroffenen erwünscht. Einzig über den schöpferischen und kreativen Zugang zu sich selbst, dem Gestalten und Ausdrücken wird das seelische und körperliche Gleichgewicht wieder hergestellt. Der Aufbau des Selbstwertes und die Arbeit mit dem Körper- und Selbstbild sind Themeninhalte der Therapie. Verändert sich der Selbstwert des Betroffenen, die Selbstakzeptanz und das Selbstbewusstwein, verändert sich automatisch auch das Essverhalten mit.
In der kunsttherapeutischen Behandlung werden somit folgende Aspekte der Essstörung behandelt, die den tieferliegenden Ursachen und emotionalen Auslösern auf den Grund gehen. Wir finden heraus, nach was die Seele ‚wirklich‘ sucht:
- Ausweg aus Überforderung, Flucht vor Druck und besonderen Gefühlen
- das Füllen und Leeren; die Gewichtigkeit und das Verschwinden
- das Suchen nach „Eigenmaß“ und „Eigenbewertung“
- das „Sich-fremd-Sein“ und die Frage nach Zugehörigkeit
- innere und äußere Sicherheit, innerer Halt, Identität
- Orientierung, „Nein-sagen“ und Wünschen
- Aufmerksamkeit und Heimlichkeit
- Erlebnis von Macht und Ohnmacht
- Subjektiv erlebtes Körperbild
- Selbstwert und Selbstbild
„Auf einen Schlag wird die Welt finster. Die Zeit steht still. Alles spielt sich in der Vergangenheit ab. Niemand kann helfen. Man fühlt sich allein. Der Weg zurück ins Leben ist lang und beschwerlich, alles scheint aussichtlos.“ (Zitat einer Klientin)
So oder so ähnlich beschreiben viele Betroffene die schwersten Stunden ihres Lebens. In Zeiten der Trauer bleibt kein Stein auf dem anderen und alle gutgemeinten Worte verpuffen meist ungehört.
Für viele Menschen kann es eine große Befreiung sein, sich ihrer Trauer in einem kunsttherapeutischen Rahmen zu öffnen. Denn gerade im privaten Umfeld wird der Prozess des heilsamen Trauerns durch Fremd- und Eigenemotionen häufig blockiert. Zudem lösen gut gemeinte Ratschläge („Wir sind immer für Dich da!“, Lass los! oder „Zeit heilt alle Wunden“) Druck bei den Betroffenen aus. Wir in der Praxis für Selbstentwicklung begleiten Trauernde auf Ihrem schmerzreichen Weg, den Verlust eines geliebten Menschen im begleiteten schöpferischen Prozess zu verarbeiten und zurück ins Leben zu finden. Das Besondere innerhalb des schöpferischen und kunsttherapeutischen Arbeitens ist die Schutzfunktion des psychischen Raums, das Erfahren von seelischer Entlastung. Dabei heißt Loslassen nicht, die Liebe oder den geliebten Menschen loslassen.
Wir im Atelier für Kunst und Therapie unterstützen in mitfühlender Weise den Schmerz anzunehmen und traumatische Erfahrungen in das Leben wohlwollend zu integrieren. Es werden Wege gestaltet, sich der schmerzlichen Situation schrittweise anzunähern und mutig und selbstbewusst das Geschehene als Teil des Lebens zu betrachten. Dafür schaffen wir Symbole, Bilder, Orte und Rituale des persönlichen Trauerns oder der Vergebung, die uns als Kraftquelle und Begegnungsort mit dem Verstorbenen dienen.
Innerhalb des symbolischen Erlebens und schöpferischen Tuns in der Kunsttherapie folgen wir nicht gängigen Therapieformen, bei denen durch das ständige Fokussieren des Ziels „Loslassen“ oft noch mehr Druck entsteht und kein Raum mehr für eigene, kreative Verarbeitungs- und Trauerbewältigungsprozesse bleibt. Wir blicken stattdessen auf all das was war und ist, mit all seinen schmerzlichen und freudvollen Erinnerungen. So können wir alle negativen Gefühle wie Trauer, Schmerz, Wut und Enttäuschung zulassen und schöpfen dadurch die innere Kraft, mit dem Geschehenen hoffnungsvoll, konstruktiv und bewusst umzugehen. Durch ‚gelebte‘ Trauer und in dem wir den Abschied ‚ritualisieren‘, bekommen wir einen klaren Blick auf die neue Situation, die Vergangenheit wie auch auf die Zukunft. Erst wenn wir unsere Trauer annehmen, können sich Gefühle und Gedanken sortieren und wir kommen langsam in die Lage, unser Leben wieder hoffnungsvoll und dankbar wahrzunehmen.
Das einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst.
Michel de Montaigne
Angst oder Furcht in akuten Gefahrensituationen oder vor Gefahren in der Vorstellung von Kindern und Jugendlichen sind zunächst normale Reaktionen. Dies kann Angst vor der Dunkelheit, dem Alleinsein, Trennungsangst, Angst vor Unwetter, Tiere, Monster oder Fremden sein. Die meisten Kinder durchleben zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Entwicklung angstbesetzte Phasen, deren Angstinhalte sich mit dem Alter und der kognitiven Entwicklung verändern.
Bei manchen Kindern und Jugendlichen nehmen Furcht oder Angst jedoch ein übersteigertes Ausmaß an und belasten die Entwicklung und deren Umfeld. Wenn Ängste besonders stark auftreten, über mehrere Monate anhalten und die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann die Kunsttherapie helfen, diesen Gründen einen Ausdruck zu geben und wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Auch wenn der Angst oder der Furcht ein schlechter Ruf vorauseilt, hat sie erstmal eine positive Seite und dient als Kraftquelle. Wie Liebe, Trauer, Wut oder Eifersucht gehört Angst zu den grundlegenden Gefühlen und hat einen evolutionsbiologischen Sinn: Sie hält uns am Leben und schützt uns vor Gefahren.
Dominieren Ängste jedoch, hindern sie an der Verwirklichung unserer Ziele. Wir sind gehemmt, das Potential unseres Lebens ganz auszuschöpfen. Dann kehrt sich Angst ins Negative und wird zu einem Stolperstein auf dem Weg zu einem glücklichen und gelungenen Leben.
Zu den bekanntesten Ängsten zählen:
Höhenangst – Flugangst – Prüfungsangst – Platzangst – Verlustangst – Angst vor Zurückweisung – Angst, vor anderen Leuten zu sprechen – Angst, zu versagen – Zukunftsangst oder allgemeine Lebensangst.
Eine besondere Rolle bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen spielt die Prüfungsangst, die Leistungsangst, die Angst vor dem Versagen und die Angst vor Zurückweisung. Diese Ängste sind erlernte Ängste und haben ihren Ursprung in einem Mangel an Selbstwert. Die Praxis für Selbstentwicklung unterstützt zum einen bei der Aufdeckung der ‚wahren‘ Gründe für die Angst und zum anderen bei der kreativen Erarbeitung von bewussten Strategien, um das Leben mit seinen Herausforderungen auch ohne ‚Hilfsstrategie Angst‘ zu bewältigen.